Am Arbeitsmarkt zeichnet sich eine Trendwende ab: Inzwischen wollen wieder mehr Firmen neue Mitarbeiter einstellen. Einige Branchen rechnen dennoch mit weiteren Entlassungen.

Die deutschen Unternehmen ziehen einer Umfrage zufolge nach der schweren Corona-Rezession im Frühjahr vermehrt Neueinstellungen in Betracht. Das geht aus einer turnusgemäßen Umfrage des Münchner ifo Instituts unter Tausenden Firmen hervor.

Das Beschäftigungsbarometer kletterte im August um 2,2 auf 95,4 Punkte, wie das ifo Institut am Donnerstag mitteilte. Das ist der höchste Wert seit einem halben Jahr. „Auf dem deutschen Arbeitsmarkt steht eine Trendwende bevor“, sagte ifo-Experte Klaus Wohlrabe. „Nachdem in den vergangenen Monaten Entlassungen liefen, sind nun erste Signale für Neueinstellungen sichtbar.“

Besonders deutlich stieg das Barometer in der Industrie. „Dennoch wollen immer noch mehr Unternehmen Mitarbeiter entlassen als einstellen“, sagte Wohlrabe. Hingegen gebe es bei den Dienstleistern erste Anzeichen für Neueinstellungen. „Insbesondere in der IT-Branche werden neue Mitarbeiter gesucht“, so der ifo-Experte.

Nicht alle Branchen gleichermaßen zuversichtlich:
Der Handel bleibe zurückhaltend bei der Personalsuche und rechne tendenziell mit Entlassungen. Im Bauhauptgewerbe gebe es gegenwärtig kaum Dynamik bei der Beschäftigungsentwicklung.

Die deutsche Wirtschaft ist im zurückliegenden zweiten Quartal wegen der Corona-Krise mit 9,7 Prozent so stark geschrumpft wie noch nie. Die Rezession schlug auf den Arbeitsmarkt durch: Im Frühjahr sank die Zahl der Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland um 574.000 oder 1,3 Prozent auf rund 44,7 Millionen.

Quelle: FAZ
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/konjunktur/unternehmen-wollen-wieder-mehr-mitarbeiter-einstellen-16975058.html